Fachtag "Queer sucht Selbsthilfe"

Queere Menschen und ihre spezifischen Bedarfe rücken erst langsam in den Fokus der Sucht(selbst)hilfe. In offiziellen Statistiken werden geschlechtliche Identitäten und/oder sexuelle Orientierungen nicht erfasst. Die vorliegenden Online-Befragungen (EMIS-Studien, „Wie geht’s Euch?“ u.a.) zeigen dabei deutlich, dass queere Menschen häufiger psychisch erkranken. Und damit auch häufiger suchtkrank werden.

Der Erfolg und die Wirksamkeit der Sucht(selbst)hilfe hängen maßgeblich davon ab, wie zielgruppengenau, bedarfsorientiert und lebensweltnah sie ihre Angebote ausrichtet, um den unterschiedlichen Erfahrungen und Bedürfnissen der Hilfesuchenden gerecht zu werden. Von einer gendersensiblen Versorgung kann allerdings in Deutschland trotz vereinzelter Initiativen und guter Praxisbeispiele nicht die Rede sein.

Aktuelle Studien zeigen darüber hinaus, dass Aspekte der Sexualität, der sexuellen Orientierung und der geschlechtlichen Identität in der Suchtberatung und -behandlung nur in wenigen Einrichtungen und Angeboten aktiv aufgegriffen werden. Die Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) unterlässt die Frage nach der Geschlechtsidentität bzw. der sexuellen Orientierung vollständig. In Lehrbüchern tauchen diese Aspekte allenfalls am Rand auf.

Auf der Fachtagung „Queers und Sucht“ werden deshalb queere Konsument*innen und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen. Mit Vorträgen, Arbeitsgruppen und Podiumsdiskussionen sollen Bedarfe formuliert, gute Beispiele vorgestellt und Forderungen für eine zukunftsweisende Versorgung in der Suchtarbeit erarbeitet werden. Eingeladen sind Expert*innen aus der Selbsthilfe, Wissenschaft, Beratung und Behandlung.

Freitag, 4. April 2025

ab 14:30 Uhr

Ankommen & Empfang

15:30 Uhr

Plenum

Begrüßung durch den Vorstand von SHALK NRW

Grußwort Melany Richter, Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW

Keynote Cornelia Kost, Psychotherapeutin, Hamburg

Moderation: Patrick Orth

16:30 Uhr

Kaffeepause

17:00 Uhr

Raum 1

Depression und Sucht

Dr. Steffen Heger

Raum 2

Die Rolle der Selbsthilfe im Gesundheitssystem

Kerstin Lohmann

Raum 3

Abstinenzorientierung vs. Konsumakzeptanz – Ein Streitgespräch

Paul Hirning, Karl Gerber

18:00 Uhr

Ende des Veranstaltungstages

ab 18:30 Uhr

Get Together im Café [iks] der Aidshilfe Essen

(aus Platzgründen gesonderte Anmeldung erforderlich)

Samstag, 5. April 2025

ab

9:30 Uhr

Ankommen & Empfang

10:00 Uhr

Plenum

Die Bedarfe queerer Menschen in der Sucht(selbst)hilfe

Podiumsdiskussion mit Matthias Hahne (Kreuzbund, Düsseldorf), Samuel (Queer Clean Happy, Hamburg), Klaus (PostChemsex, Köln), Gerd (AA LGBT-Gruppe, Köln), Karl Gerber (SHALK Köln)

Moderation: Patrick Orth

11:15 Uhr

Kaffeepause

11:30 Uhr

Raum 1

Stigma und Sucht

Prof. Dr. Ulrich Frischknecht

Raum 2

Essstörungen: Erkennung und Behandlung jenseits von Stereotypen

Prof. Dr. Georgios Paslakis

Raum 4

Sexualität ohne Konsum wiederentdecken

Marcel Dams

12:30 Uhr

Mittagspause

13:30 Uhr

Raum 1

Drugchecking – Ergebnisse aus Pilotprojekten

Torsten Zelgert

Raum 2

Gefühle und Sucht

Dr. Frank Otto

Raum 3

Der geschlechtliche Raum

Ein nichtpathologisches Modell geschlechtlicher Vielfalt

Cornelia Kost, Verena Müller

Raum 4

Sucht und Sexualtherapie

Hannes Ulrich

14:30 Uhr

Kaffeepause

15:00 Uhr

Raum 1

EMIS 2021 – Community Report

Dr. Tamás Bereczky

Raum 2

Digitale Angebote der Sucht(selbst)hilfe

David Werth, Karl Gerber

Raum 3

Der geschlechtliche Raum

Ein nichtpathologisches Modell geschlechtlicher Vielfalt

Cornelia Kost, Verena Müller

Raum 4

optional Fortsetzung

Bedarfe queerer Menschen in der Sucht(selbst)hilfe

16:00 Uhr

Plenum

Résumé und Abschluss

Moderation: Patrick Orth

ca.

17:00 Uhr

Ende des Fachtags

Ticket: Fachtag „Queer Sucht Selbsthilfe“ 4. & 5. April 2025

0,00 

119 vorrätig

Artikelnummer: 001 Kategorie:

Ticket: Get Together zum Fachtag 4. April 2025

0,00 

46 vorrätig

Artikelnummer: 002 Kategorie:

Dr. Tamás Berecky

Koordination EMIS
Deutsche Aidshilfe e.V., Berlin

Marcel Dams

Paar- und Sexualberater, Köln

  • Ausgebildeter Paar- & Sexualberater (isp) und Sexualpädagoge (isp)
  • Bildungswissenschaftler Fernuni Hagen (i.A.)
  • aktuell Deutschlandstipendiat (Bundesministerium für Forschung und Bildung)
  • aktuell Mitarbeiter der Aidshilfe NRW im Bereich MSM-Prävention

Prof. Dr. Ulrich Frischknecht

Prodekan
Professur für Sucht und Persönlichkeitspsychologie
Katholische Hochschule NRW, Köln

Karl Gerber

Mitglied des Vorstands SHALK NRW
Mitglied im Sprecher*innenkreis des Fachausschusses Suchtselbsthilfe (FAS) NRW

  • bis 2020 Chemsex-Konsument
  • Entwöhnungs-Rehabilitation u.a. in der salus klinik Hürth
  • Übersetzer des Buchs „Lust, Rausch und Crystal Meth – Wege aus dem Chemsex-Konsum bei MSM“ von David Fawcett, PhD

Gerd

Mitglied der LGBT-Gruppe der Anonymen Alkoholiker

MatThias Hahne

Geschäftsführer

Kreuzbund Kreisverband Düsseldorf e.V.

  • Jahrgang 1975, geboren in Bochum
  • erste Kontakte als Betroffener und Teilnehmer an der queeren Gruppe „Fit ohne Sprit“ in Hannover ab 2015
  • 2018 Umzug nach Düsseldorf, hier ab 2021 im Kreuzbund
  • seit 2023 Geschäftsführer Kreuzbund Kreisverband Düsseldorf
  • April 2024 Gründung der Gruppe Kreuzbund queer und Gruppenleiterschulung im DV Essen

Dr. Steffen Heger

Facharzt für psycho­­somatische Medizin und Psychot­herapie, Köln

Paul Hirning

Konsumberater
Aidshilfe Köln e.V.

  • Sozialarbeiter
  • BA Erziehungswissenschaft, MA Soziale Arbeit (i.A.)
  • seit 2018 Mitarbeiter bei der Aidshilfe Köln e.V.
  • Arbeitsschwerpunkt: Beratung, Moderation von Gruppen (u.a. Konsumakzeptierende Gruppe „Flight Control“), Organisation von Veranstaltungen im Arbeitsfeld Chemsex

Klaus

Mitglied der Selbsthilfegruppe "PostChemsex", Köln

Cornelia Kost

Psychotherapeutin, Hamburg

Cornelia Kost ist Psychologische Psychotherapeutin und hat im Wahlfach Sexualwissenschaft studiert. Seit 1994 arbeitet sie bei Therapiehilfe gGmbH in der Suchtkrankenhilfe. Seit 2019 leitet sie mit „4be-TransSuchtHilfe“ bundesweit die erste Suchtberatungsstelle mit dem Schwerpunkt geschlechtsdiverse Menschen. Sie engagiert sich als trans Frau im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Trans*- und Intergeschlechtlichkeit e.V. und im VLSP* – Verband queerer Menschen in der Psychologie e.V..

Kerstin Lohmann

Fachreferentin Gesundheitsförderung NRW Koordinatorin Gesundheitsselbsthilfe NRW Witten

Als Diplom-Sozialpädagogin bin ich seit 24 Jahren beim Paritätischen Wohlfahrtsverband LV NRW beschäftigt. Neben der Unterstützung lokaler Selbsthilfegruppen in Witten und Hagen war ich maßgeblich am Aufbau und der Weiterentwicklung der Selbsthilfeakademie NRW beteiligt. Vor 5 Jahren habe ich die Aufgabe einer Fachreferentin für Gesundheitsförderung und Koordinatorin der Gesundheitsselbsthilfe NRW übernommen.

Verena Müller

Bezugstherapeutin, salus klinik Hürth

  • Dipl.-Sozialarbeiterin
  • Suchttherapeutin
  • Bezugstherapeutin der trans*-Bezugsgruppe

Dr. Frank Otto

Heilpraktiker für Psychotherapie, Berlin

  • Therapeutische Begleitung von Klienten als Heilpraktiker für Psychotherapie in eigener Praxis in Berlin
  • Softwareentwickler im ERP-Bereich (Softsite GmbH, Berlin)

Prof. Dr. Georgios Paslakis

Leitender Arzt der Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Ruhr-Universität Bochum, Campus OWL, Lübbecke

  • Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (TP)
  • Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie (VT)
  • Psychoonkologie (DKG)
  • Suchtmedizin

Melany Richter

Referatsleiterin Prävention, Psychische Gesundheit, Sucht
Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW, Düsseldorf

Samuel

Gründer der Selbsthilfegruppe "Queer Clean Happy", Hamburg

  • Transmann
  • seit 2018 clean
  • Entwöhnungs-Reha in der salus klinik
  • 2024 Gründung „Queer Clean und Happy“

Dr. Dirk Sander

Referent für schwule, bisexuelle und andere MSM
Deutsche Aidshilfe e.V., Berlin

Dipl.-Sozialwissenschaftler, zert. Verbandsmanager und Wissenschaftsberater. Sein Arbeitsfeld ist die Gesundheitsförderung.

Kontakt:

dirk.sander@dah.aidshilfe.de

Hannes Ulrich

Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité Berlin

David Werth

Mitglied des Vorstands SHALK NRW, Oberhausen

  • Beirat für die Gruppe SHALK Essen seit Ende 2023
  • Mitglied des Vorstands SHALK NRW seit Mitte 2024

Torsten Zelgert

Projektleitung JES NRW e.V., Interessenvertretung für „Junkies, Ehemalige, Substituierte und Sympathisanten.

  • Selbst bis vor mind. 20 Jahren aktiver Gebraucher, der vor der Wahl „Leben oder Sterben“ stand.
  • In mühevoller, langer Kleinarbeit „Hobby“ zum Beruf auf der Helferseite gemacht
  • Lange Vollzeit in einem Kontaktladen gearbeitet und dort auch großartig fortgebildet worden. Aktuell noch 10 Std in der Woche dort,,
  • ca. 2020 Projektleitung bei JES NRW (Aufbau und Pflege von derzeit 15 Selbsthilfegruppen in NRW)
  • Vernetzung mit Politik (MAGS) und Aidshilfen, FAS, ARWED, SHALK
  • Ein wichtiges Projekt derzeit „Älter werdende Drogengebraucher*innen“ (u.a. Wohnen, medizinische Versorgung, etc.)

Das Haus der Technik, Essen

Unser Tagungsort liegt direkt am Essener Hauptbahnhof.

 

Fachtags-Teilnehmende, die mit dem Auto anreisen, finden alle notwendigen Informationen zur Anreise auf der Webseite des Haus der Technik.

 

Über das Haus der Technik gibt es auch die Möglichkeit, für 5 € ein Tagesticket im nächstgelegenen Parkhaus vorab zu buchen.

gefördert mit Mitteln der

in Kooperation mit

Ausgewählte Tickets

Dein Warenkorb ist gegenwärtig leer.

Zurück zum Shop